Dienstag, 20. August 2013

Millionäre fahren nicht auf Fahrrädern

Ernst Reuß hat in seinem neuen Buch "Millionäre fahren nicht auf Fahrrädern. Justizalltag im Nachkriegsberlin" eine der spannendsten Phasen der Nachkriegszeit beschrieben: Kurz nachdem am 2. Mai 1945 für Berlin die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde, machte sich die siegreiche Rote Armee nicht nur daran, die Trümmer des 1000-jährigen Reiches aufzuräumen und die Versorgung der Berliner Bevölkerung zu sichern, sondern organisierte auch Verwaltung, Polizei und Gerichte neu. Bereits am 8. Mai wurde eine Eheschließung registriert, die nach den NS-Rassegesetzen niemals möglich gewesen wäre. Ab 14. Mai verkehrten wieder die ersten U-Bahnzüge. Am 19. Mai begann der neue Magistrat seine Tätigkeit. Der Aufbau der Gerichtsorganisation war zum 1. Juni abgeschlossen, was dringend notwendig war, denn in der ausgebluteten, ausgehungerten und zerbombten Stadt wurde geplündert, geraubt und gemordet. Der Autor rekonstruiert den Neuaufbau der Berliner Justiz nach dem Zweiten Weltkrieg und vermittelt ein verblüffend lebendiges Bild der Nachkriegszeit. Mit Fotos, Grafiken und anhand von Kriminalfällen wird die unmittelbare Nachkriegsgeschichte Berlins anschaulich dargestellt. Der Titel des Buches bezieht sich auf Urteile, bei denen Fahrraddiebe besonders hart bestraft wurden, weil, wie ein Richter urteilte: „allgemein bekannt (ist), daß das Fahrrad wichtigstes Verkehrsmittel unserer werktätigen Bevölkerung ist. Millionäre fahren bekanntlich nicht auf Fahrrädern. Die Tat des Angeklagten ist daher umso verwerflicher".

Mehr Infos zum Buch auf der Facebookseite >>>


Donnerstag, 15. August 2013

Archäologie als Naturwissenschaft? Eine Streitschrift von Stefanie Samida und Manfred K.H. Eggert

Seit rund zwei Jahrzehnten ist eine deutliche Zunahme der Zusammenarbeit einiger archäologischer Fächer mit den Naturwissenschaften festzustellen. Dazu gehört besonders die Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie, die in dieser Streitschrift im Zentrum steht. An die Stelle des Spatens, bis vor wenigen Jahren noch traditionelles Symbol der Archäologie, sind längst moderne technische Geräte wie das Notebook getreten. Und bei der Auswertung und Deutung von Funden und Fundkontexten scheinen naturwissenschaftliche Methoden mittlerweile den ‚Königsweg‘ zu weisen. Die Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie, so die Kernthese der Autoren, gerate immer stärker in den Bann eines positivistisch-szientistischen Paradigmas. Gleichzeitig sind in sehr seriösen und traditionsreichen deutschen Fachzeitschriften beunruhigende Tendenzen pseudoreligiöser und esoterischer Deutungen urgeschichtlicher Phänomene zu beobachten. Solche auch über Ausstellungen, populärwissenschaftliche Literatur und Medien verbreitete Thesen finden einen starken Widerhall in der Öffentlichkeit. Sie sind damit das Gegenteil verantwortungsbewusster Popularisierung von Wissenschaft. Insgesamt, so das Fazit dieses Pamphlets, befindet sich die Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie auf einem Weg, der nicht mit ihrem Selbstverständnis als vergleichend orientierte Historische Kulturwissenschaft zu vereinbaren ist.



Mehr Infos hier: http://vergangenheitsverlag.de/index.php?mainm=8&id=8&buchid=72

Dienstag, 13. August 2013

Crowd-Funding für Wartende Hunde. Ein Buch über die Treue

Eine Crowd-Funding-Aktion: Wartende Hunde. Ein Buch über die Treue. Wir haben für diesen Bildband mit Fotografien der Berliner Künstlerin Barbara Wrede eine Crowd-Funding-Aktion bei startnext gestartet. Das Projekt wurde durch die Plattform nun freigegeben. Ab sofort kann man die "Wartenden Hunde" unterstützen mit Beträgen ab 1 Euro - und bekommt kreative Dankeschöns der Künstlerin. Im Videointerview erklärt Barbara Wrede das Vorhaben (hier klicken).




Das Buch „Wartende Hunde“ ist Hachiko, dem japanischen Akita gewidmet, der zehn Jahre am Bahnhof auf sein verstorbenes Herrchen gewartet hat. Alle Infos zum Buch auf der Projektwebsite - einfach unten den Link anklicken ...


http://www.startnext.de/wartende-hunde


Eine kleine Kulturgeschichte der Sesamstraße - ein hintergründiger Radiobeitrag auf WDR 5 mit unserer Autorin Viktoria Urmersbach über ihr neues Sesamstraßenbuch ...

"Kinder und Fernsehen - ein ewiges Streitthema. Wie viel und was die Jüngsten sehen sollten, darüber debattieren Eltern, Pädagogen und Politiker seit Jahrzehnten. Auch die Sesamstraße war in ihrer 40-jährigen Geschichte immer wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen um die richtige Erziehung. In ihrem Buch "So bin ich nah, jetzt bin ich fern. Eine kleine Kulturgeschichte der Sesamstraße" blickt die Historikerin und Journalistin Viktoria Urmersbach hinter die Kulissen der Kindersendung und konkretisiert die Debatte über das deutsche Bildungsfernsehen...." Mehr dazu hier auf der Website von WDR 5 >>>