Eröffnung der Ausstellung
„Gesichter der Friedlichen Revolution“
Kürzlich eröffnete die
Foto-Ausstellung „Gesichter der Friedlichen Revolution“ im Gebäude der Konrad-Adenauer-Stiftung
(http://www.kas.de/akademie/de/events/60107/).
Die Fotos des Dortmunder Fotografen Dirk Vogel zeigen 40 Porträts und
Lebensläufe von Männern und Frauen, die eine politische Opposition in der DDR
bildeten und am 9. November in der DDR und der Bundesrepublik auf die Straße
gingen um für die Öffnung der Berliner Mauer zu demonstrieren.
Zum Auftakt der Ausstellung diskutierten
Marianne Birthler (http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Birthler), Margitta
Kupler (http://revolution89.de/?PID=static,Zeitzeugen,00310-Kuppler,Index_de),
Günter Nooke (http://www.nooke.de) und Werner Schulz (http://www.werner-schulz-europa.eu)
– musikalisch begleitet von Stephan Krawczyk (http://www.stephan-krawczyk.de).
Zu Anfang sang er „Ich hatte einen Feind, der hat es gut mit mir gemeint“. Die
Runde thematisierte unter Moderation von Dr. Jacqueline Boysen das politische
Engagement gegen jenen Feind, die DDR, den Begriff der Freiheit und die heutige
Erinnerungskultur an die DDR und der Bürgerrechtsbewegung.
„Die Revolution begann nicht erst
mit der Nacht des 9. November“, begründete der stellvertretende Leiter der
Akademie, Christian Schleicher, den Ausstellungsbeginn im August. Der Fall der
Berliner Mauer gilt als eine der wenigen erfolgreichen und zudem friedlichen
Revolution. In der Nacht vom 9. auf den 10. November schlossen sich immer mehr
Menschen in der DDR zusammen, demonstrierten und erzwangen die Öffnung der
Berliner Mauer. Viele von ihnen fürchteten eine „chinesische Lösung“, was eine
gewaltsame und brutale Niederschlagung des Protestes bedeutet hätte. Ohne die sowjetische
Unterstützung gab es jedoch keinen Einsatzbefehl für die Zerschlagung des
Aufstands der mehreren zehntausend Demonstranten auf den Straßen. Für Werner
Schulz gehörte Mut dazu, in dieser Nacht mit auf die Straßen zu gehen, da die
Stimmung schnell hätte umschlagen können und der Protest hätte gewaltsam
beendet werden können.
In weißen Rahmen hängen die Fotos
und Kurzbiografien von 40 der 63 Porträtierten in den Räumen der Stiftung.
Unter anderem können die Besucher dort auch die Bilder von Symbolfiguren der
Revolution wie Bärbel Bohley und Roland Jahn sehen. Die meisten der Fotos
zeigen jedoch Unbekannte verschiedener Milieus – sie stehen stellvertretend für
viele, die damals auf die Straße gingen. Es sind Porträts von Helden, die sich
nicht als solche sehen und von Menschen, die Widerstand geleistet haben, weil
sie eine Entscheidung getroffen haben, nicht angepasst zu sein. Und Widerstand
sei so wichtig für die Erinnerung, sagte Marianne Birthler.
Die Bilder der ungewollten Helden
kann man ab dem 26. August bis zum 12. September in den Räumen der Akademie der
Konrad-Adenauer-Stiftung in der Tiergartenstraße 35 besichtigen.
Mo. bis Do. 8.00-19.30 Uhr, Fr. 8.00-17.00
(Marten Steinbömer)