Montag, 2. November 2009

Droht dem Dokumentationszentrum Prora das Aus?



In der Anlage des als "Koloss von Rügen" bekannt gewordenen ehemalige "KdF-Seebades" Rügen in Prora befindet sich das Dokumentationszentrum Prora. Prora gehört zum Ostseebad Binz und liegt an der Prorer Wiek, der schönsten Bucht der Insel Rügen. Hier wurde die etwa 4,5 km lange Anlage im Auftrag der "NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude" zwischen 1936 und 1939 gebaut und zu großen Teilen auch vollendet.
Die Anlage steht unter Denkmalschutz. Sie ist neben dem "Reichsparteitagsgelände" in Nürnberg die größte geschlossene architektonische Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Zeit. 20.000 Menschen sollten hier Urlaub machen. Das "KdF-Bad der Zwanzigtausend" ist nicht nur ein baugeschichtlich interessantes Beispiel für den Gebrauch der Architektur der Moderne im Nationalsozialismus, sondern auch ein sozialgeschichtlich wichtiges Zeugnis für das Bemühen des NS-Regimes, die Arbeiter, deren Parteien und Organisationen 1933 zerschlagen worden waren, zu befrieden und für die Kriegs-, Lebensraum- und Rassenpolitik zu gewinnen. Die "Nerven des Volkes" sollten für den nächsten Krieg gestärkt werden.
Trotz der Bedeutung der Anlage scheint es Probleme zu geben, das Dokumentationszentrum zu erhalten. Der "Koloss von Rügen" verfällt immer mehr, der Mietvertrag für das Dokumentationszentrum wurde kürzlich nicht mehr erneuert. In der Sendung Titel, Themen, Temperamente machte die ARD am 1.11. darauf aufmerksam. Mehr Informationen zum Dokumentationszentrum finden sich hier: http://www.dokumentationszentrum-prora.de/index.html
Wer die Träger unterstützen will, kontaktiere die angegebenen Ansprechpartner unter: http://www.dokumentationszentrum-prora.de/seiten_deutsch/kontakt.html

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