Sonntag, 9. August 2009

Das Sowjetische Ehrenmal in Treptow


Erinnerungsorte gibt es in Berlin an jeder Ecke, es gibt so viele, dass sich jeder seine Erinnerung zusammenbasteln kann. Manche Erinnerungsorte gehen über die Jahre verloren - wie der Palast der Republik, der nicht mehr in die offizielle Gedenkpolitik der Bundesrepublik passte und nach langwierigen Diskussionen abgerissen wurde. Einer der Erinnerungsorte, die nicht so bekannt sind, ist das russische Kriegsmahnmal (auch sowjetisches Ehrenmal) in Berlin-Treptow, direkt im Treptower Park. Für manche ist das ein gespenstisches Monument (http://www.carpeberlin.com/deutsch/web/news-single/article/transkription-das-sowjetische-ehrenmal-im-treptower-park/), man kann sich diesem ort jedoch auch unvoreingenommener nähern, schließlich: der Kalte Krieg ist vorbei.

Eingeweiht wurde das Ehrenmal am 8. Mai 1949, dem 4. Jahrestag des Kriegsendes. Bei der Zeremonie ließ Otto Grotewohl, einer der beiden Vorsitzenden der SED und spätere Ministerpräsident der DDR, wissen:
„Wir danken der ruhmreichen Sowjetarmee, die uns von der Geißel der Menschheit, dem Faschismus, befreit hat. Das Gelöbnis von Millionen Proletariern lautet in dieser Stunde: für Demokratie, Frieden und Sozialismus zu kämpfen.“
Das Ehrenmal hatte in der DDR eine symbolische Bedeutung, die heute vergessen ist. Die 1-Mark-Briefmarke bildete das Ehrenmal ab. Anlässlich des 40. Jahrestages des Kriegsendes wurde eine Sondermarke herausgegeben. In der Sowjetunion war Wutschetitschs Befreier auf der 1-Rubel-Münze abgebildet - Pobieda nad faschistskoi germaniei – Sieg über das faschistische Deutschland. So wurde ein deutliches Geschichtsbild immer weiter tradiert, Herrschaftsverhältnisse - auch die moralischen - in der Öffentlichkeit kommuniziert.
Es lohnt sich einmal einen ausflug dorthin zu machen. Wer mehr Informationen dazu sucht, kann sich vorab ein Video von carpeberlin angucken: http://www.youtube.com/watch?v=PG-QoOjomcc

Cornelia Siebeck bespricht ausführlicher im Buch "Ring frei! Erkundungstour Ringbahn Berlin" in einem Kapitel dieses Ringbahnführers auch das sowjetische Ehrenmal.

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